Grundsätzliches zum Fach Ethik-Philosophie
Philosophie und Ethik
1. Philosophie ist die Mutterdisziplin des Faches Ethik. Daher unterrichten wir das Fach Ethik am Humboldt Gymnasium grundsätzlich mit einer philosophischen Haltung.
2. Das bedeutet für uns:
Alles, was ist und was gedacht oder erlebt werden kann, kann philosophisch betrachtet werden, denn wir können bei Allem fragen:
Was bedeutet es für mich und andere,
für mein Denken und das Denken anderer,
für mein Erleben und das Erleben anderer
für mein Handeln und das Handeln anderer?
3. Wir „denken ohne Geländer“ (Hannah Arendt). Unser „Selbstdenken nimmt nichts als fix und fertig hin. Weder zurechtgemachte Fakten, noch tot gewordene Allgemeinheiten, noch gar Schlagworte.“ (Ernst Bloch, 1885-1977)
Unsere Standpunkte:
Philosophie-Ethik am HGT: Ehrlich, philosophisch fragend, werteorientiert, weltanschaulich neutral und offen, aktiv zuhörend, differenziert, diskursiv.
1. Weil wir junge Menschen mögen und philosophisches Fragen sowie ethische Debatten in der heutigen Zeit notwendiger denn je sind (z.B. Optionsvielfalt und Identitätsfindung, der Mensch in der digitalen Welt, Chancen und Herausforderungen von Multikulturalität), betrachten wir es als unsere Aufgabe, mit Schülerinnen und Schülern ins Denken und Sprechen über uns selbst und die Welt, in der wir leben, zu kommen.
2. Es geht uns darum, Schülerinnen und Schüler anzuregen, über grundlegende Fragen des Denkens, Wertens und Fühlens, Urteilens und Handelns selbst und kritisch in der Auseinandersetzung mit Anderen nachzudenken und eigene Lösungsvorschläge zu entwickeln.
3. Vielfalt und kulturelle Unterschiede in begreifen wir im Fach Ethik als bereichernde Lebendigkeit und identitätsstiftend für unsere (Schul-)Welt.
4. Wir sind eine interessierte, kommunikative Fachschaft. Kollegialität und kreativer Austausch stärken uns, Anregungen sind uns jederzeit willkommen.
5. Wir sehen Schule und Unterricht als vernetzte Bildungsmöglichkeit, offenes Wissensportal, lebendige Beziehung und persönlichen Entwicklungsprozess von Lernenden und Lehrenden.
6. Fehler sind – auf allen Seiten – ausdrücklich im lebendig denkenden und fühlenden Resonanzsystem erwünscht. Wir begreifen sie als Impulse und Lernangebote, um uns auf allen Ebenen weiter zu entwickeln.
7. Ignoranz, Denkfaulheit, Lieblosigkeit und Häme hinterfragen wir deutlich und positionieren uns klar.
Denkräume
Kompetenzbereiche
Die Kompetenzbereiche im Fach Philosophie-Ethik | |
Wahrnehmen
und
Verstehen
| Wahrnehmungskompetenz: Situationen und Phänomene der individuellen, sozialen und natürlichen Lebenswelt wahrnehmen, beschreiben und deuten Perspektivübernahme: Auseinandersetzung mit einem anderen Denkkontext und kritische Reflexion der eigene Position Empathie: Sich in die Situation und das Erleben anderer versetzen und ihre Handlungen, Gefühle und Entscheidungen nachvollziehen Interkulturelle Kompetenz: Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit interkulturellen Gegebenheiten und differierenden Wertvorstellungen |
Analysieren
und
Reflektieren
| Textkompetenz: Texte fachspezifische erschließen, interpretieren und erfassen Sprach(analytische) Kompetenz: Sprache bewusst einsetzen, fachspezifische Terminologie/Begriffe verstehen, analysieren und verwenden Interdisziplinäre Kompetenz: Wissenselemente aus verschiedenen Fachgebieten reflektierte miteinander verbinden Reflexionskompetenz: Unter Anwendung ethischer/philosophischer Theorien über Gegenstände das alltäglichen und wissenschaftlichen Denkens und Handelns nachdenken, gedankliche Zusammenhänge darstellen und diskutieren |
Argumentieren
und
Urteilen
| Argumentations- und Urteilskompetenz: Sich mit eigenen und fremden Positionen kritisch auseinander setzen, widerspruchsfrei und begründet argumentieren und differenziert urteilen Moralische Urteilsfähigkeit: Moralisch verbindliche Grundpositionen kennen, in ihren historischen und kulturellen Zusammenhängen verstehen und eigenständig begründete moralische Urteile fällen Ethische Urteilskompetenz: Situationen als ethisch problematisch erkennen, analysieren, argumentativ gewichten und begründet urteilen |
Interagieren
und
Sich-Mitteilen
| Diskursfähigkeit: Vernunftgeleitete, sachbezogene Auseinandersetzungen konsens- und dissensfähig führen Konfliktlösungskompetenz: Vernunftgeleitete Auseinandersetzungen führen, Lösungsmodelle entwickeln und Konflikte gewaltfrei lösen Darstellungskompetenz: Eigene und fremde Gedankengänge sachgemäß und adäquat darstellen |
Sich-Orientieren
und
Handeln |
Orientierungskompetenz: Orientierungswissen als Grundlage eigenständiger Entscheidungen und Lebensorientierungen erwerben und anwenden Handlungskompetenz: Verantwortung in persönlichen und gesellschaftlichen Entscheidungs- und Handlungssituationen übernehmen |