Wer lange genug durchhält, macht fast immer Gewinn!

Gesellschaftswissenschaften

Sozialkunde

Die meisten wissen ungefähr, was die Börse ist. Zumindest haben sie schon einmal etwas davon gehört! Da war doch was mit Aktien kaufen und diese dann wieder verkaufen, und wenn man Glück hat, hat man am Ende mehr Geld als zuvor. Aber so einfach ist das natürlich nicht und es steckt noch viel mehr dahinter. Denn was genau eine Aktie ist, womit man alles an der Börse spekulieren kann und wie man am besten vorgeht, das wissen nur die wenigsten. Um diese Fragen zu beantworten, besuchten zwei Experten unseren Sozialkunde LK und erklärten uns, wie man an der Börse Geld macht. Zuerst musste geklärt werden, was Aktien überhaupt sind. Aktien sind Anteile an einem Unternehmen. Besitze ich also eine Aktie der  Firma Apple, gehört mir damit ein Teil von Apple. Dieser ist bei einer Aktie aber selbstverständlich sehr klein. Besitzt man allerdings mehr als 50 % der vorhandenen Aktien, ist man sozusagen der Firmenchef.

Geht es einem Unternehmen gut, steigen  auch in der Regel die Preise der dazugehörigen Aktien. Doch es gibt an der Börse viel mehr, als nur Aktien. Auch in Währungen kann man investieren, dabei hat man zwar nicht so viele Gewinne, dafür aber auch ein niedriges Risiko. Es gibt auch Staatsanleihen. Das bedeutet, dass man dem Staat Geld leiht und dafür sein Geld nach ein paar Jahren zurückgezahlt bekommt, inklusive Zinsen.  Das hört sich auf Anhieb nach einer sicheren Methode an, sein Geld zu vervielfachen. Doch es gibt einen Haken.  In Deutschland ist der Zinssatz auf die Staatsanleihen momentan nahe Null. Das bedeutet, man macht gar keinen Gewinn! Nimmt man allerdings eine Staatsanleihe in Pakistan, bekommt man 8 Prozent Zinsen. Das liegt daran, dass es passieren kann, dass Pakistan dir nach 10 Jahren das Geld nicht mehr zurückgeben kann. Somit ist mit einer Staatsanleihe aus Pakistan automatisch ein Risiko, alles zu verlieren, verbunden. Wer also lieber eine sichere Investition tätigen will, wird durch Staatsanleihen nicht reich.

 Gibt es irgendeine Möglichkeit, sein Geld sicher zu investieren und gleichzeitig große Gewinne zu machen? Leider nein, sonst wären wir vermutlich alle schon reich. Aktionäre reden bei solchen Möglichkeiten auch von einer „eierlegenden Wollmilchsau“, sozusagen ein Tier, das alles kann. Genau das, was man sich von Wertpapieren wünscht. Wer Geld machen will, kommt also nicht ums Risiko herum.  Aber dieses kann man minimieren, und zwar durch „Diversifikation“. An der Börse sagt man: „Lege nicht alle Eier in einen Korb“. Steckt man also sein gesamtes Geld nur in eine Aktie, hat man ein hohes Risiko. Verteilt man allerdings sein Geld, kauft also Aktien von unterschiedlichen Firmen und steckt einen Teil des Geldes in Währungen oder Staatsanleihen, kann man so sein Risiko verkleinern.

Einer der beiden Experten betonte mehrfach, dass man auf lange Sicht immer gewinnt. Man müsse beim Investieren immer mit Verlusten rechnen, aber wenn man lange genug durchhält, mache man fast immer Gewinn! Doch lange durchhalten bedeutet halt manchmal auch 20 Jahre warten. Wie auch immer man es versucht, an der Börse kommt man ohne Risiko nicht schnell an Geld und keine der oben genannten Methoden kann einem Gewinn garantieren. Deshalb haben beide Experten sehr viel Wert darauf gelegt, dass ihre Angaben ohne Gewähr sind und sie für nichts Haftung übernehmen.

Hat der Sozialkunde LK also gelernt, wie man durch die Börse reich wird? Nicht wirklich. Wir haben zwar gelernt, welche Investitionsmöglichkeiten es gibt und was man gegen das hohe Risiko machen kann, aber mehr als einen groben Überblick haben wir trotzdem noch lange nicht. Genau dafür gibt es die Experten ja! Trotzdem war es sehr aufschlussreich und hat in vielen Schülern das Interesse an der Börse geweckt.                                                                  

Text: Florian Fürstenberge SK2 (MSS11)

Bild: A. Schäfer

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