Molekulargenetik hautnah

Bau eines DNA-Modells zur Veranschaulichung der Prozesse im Reagenzglas
Bau eines DNA-Modells
Programm des Thermocylers zur Durchführung der PCR
DNA-Proben werden in das Elektrophorese-Gel pipettiert
DNA-Proben werden in das Elektrophorese-Gel pipettiert
MINT/ Naturwissenschaften

Genetikpraktikum am HGT

Viele Stunden beschäftigten wir uns in den vergangenen Monaten im Biologie LK im Rahmen der Unterrichtsreihe Genetik bereits auf theoretischer Ebene mit den hochmodernen Verfahren der Polymerasekettenreaktion (PCR) sowie der Gelelektrophorese. Sie dienen der Vervielfältigung und Entschlüsselung genetischen Materials und finden beispielsweise im Bereich der Kriminalistik ihre Anwendung.
Nun, einige Wochen später, lagen jedoch keine analogen Blätter Papier mit Klausuraufgabenstellungen mehr auf unseren Tischen im Bioraum, sondern mysteriös wirkende schwarze Koffer. Mit deren Inhalt galt es sich nun in Vierergruppen vertraut zu machen - sie sollten es uns ermöglichen, schließlich ganz praktisch ein genetisches Profil unserer eigenen Zellen zu erstellen.

Angeleitet durch iPads erfolgte nach einigen anfänglichen Pipettierübungen schließlich der nach der COVID-Pandemie gar nicht mehr so ungewöhnlich wirkende Prozess der Entnahme unserer eigenen Mundschleimhautzellen. In kleine Röhrchen gegeben, welche die noch zusätzlich benötigten Stoffe beinhalteten, konnte das genetische Material aus diesen dann im Thermocycler mittels PCR vervielfältigt werden. Um die Zwischenzeit der Reaktionszyklen zu überbrücken wurde unser Wissen dank des Vortrags einer Mitschülerin noch einmal aufgefrischt und zur bildlichen Verdeutlichung einige Übungen mit einem DNA-Modell durchgeführt. Nach einer kleinen Pause begann dann schließlich der spannendste Teil: Ungefähr 30 Minuten nach dem Pipettieren eines Reaktionsgemisches in das Agarosegel, konnten wir durch die Technik der Gelelektrophorese unser eigenes Bandenmuster, unseren genetischen Fingerabdruck, ablesen - ein beeindruckender Moment, zu realisieren, dass das eigene Arbeiten erfolgreich war, die komplexen Verfahren wirklich praktisch funktionieren und wir auch in der Lage sind, sie theoretisch zu begreifen. Denn schlussendlich ist es wohl die Kombination aus Theorie und Praxis, die Biologie erst so richtig erlebbar macht.

Abschließend noch ein großes Dankeschön für das Ermöglichen dieser extrem bereichernden Erfahrung an unsere Lehrkräfte Frau Gladbach und Frau Wollscheid.

 

Text: Lotta Reinhard aus dem Biologie LK von Frau Gladbach
Fotos: Frau Gladbach

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