Drittortbegegnung 2025 in Straßburg

Austausch & Exkursionen, Europa, Fremdsprachen, Französisch

Mit dem Sitz des Europäischen Parlaments und anderer internationaler Institutionen gilt Straßburg als eine Hauptstadt Europas. Die elsässische Stadt ist sprachlich, architektonisch wie kulturell von deutsch-französischen Einflüssen geprägt, da sie im Laufe der Geschichte immer wieder abwechselnd Teil eines der beiden Länder war. Dadurch hat Straßburg einen besonderen Stellenwert in den deutsch-französischen Beziehungen.

Vom 07. bis zum 11. April verbrachten der AbiBac-Kurs und weitere Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12, begleitet von Frau Engel und Frau Seiler, eine unvergessliche Woche in dieser vielseitigen Stadt. Wir trafen uns während der Drittortbegegnung mit französischen Schülerinnen und Schülern einer AbiBac-Klasse aus Dijon. Wir schlossen neue Freundschaften und nahmen gemeinsam an einem abwechslungsreichen Programm teil, das von den Lehrern beider Schulen geplant worden war.

Es begann mit einer abenteuerlichen Anreise mit der Bahn. Endlich angekommen in der Jugendherberge der „zwei Flüsse“, trafen wir am Abend zum ersten Mal auf die französischen Partner und tauschten uns während Kennlernenspielen mit ihnen aus.

Am nächsten Morgen, stand zunächst eine Stadtrallye in der Straßburger Innenstadt auf dem Programm. Wir besichtigten Sehenswürdigkeiten wie die gotische Kathedrale, das Gutenberg-Viertel und das malerische Viertel „Petite France“. Am Ufer der Ill picknicken, das wurde auch an den folgenden Tagen eine unserer Lieblingsaktivitäten. Pünktlich um 12.30 Uhr erlebten wir in der Kathedrale, wie sich die Figuren der Astronomischen Uhr in Bewegung setzten. Obwohl nur mechanisch, beeindruckt die Uhr mit ihren komplexen Berechnungen der Zeit. Eine Reise durch das historische, gegenwärtige und zukünftige Straßburg bot der „5. Ort“, eine interaktive Dauerausstellung über Kultur und Architektur der Stadt. Eine herrliche Aussicht über Straßburg von der Plattform der Kathedrale krönte schließlich den ersten Tag. Noch ein kurzer Besuch in einem Café, dann fielen wir alle zufrieden ins Bett.

Der nächste Tag, Mittwoch, der 09. April, war ebenso spannend wie der erste. Geleitet von einer deutschsprachigen, französischen Fremdenführerin besuchten wir den Europarat, welcher Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in 46 Mitgliedsstaaten sichert. Dort nahmen wir an einer spannenden Plenarsitzung über das Thema „Bekämpfung von Korruption“ teil und lernten so die Aufgaben der Organisation näher kennen. Eine Schnitzeljagd im europäischen Viertel durfte ebenfalls nicht fehlen, vorbeigehend an dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte oder dem Europäischen Direktorat für die Qualität von Arzneimitteln. Nachfolgend tauchten wir weiter in den Aufbau der europäischen Institutionen ein, beim Besuch des Europäischen Parlaments unter der Leitung einer jungen französisch-deutschsprachigen Mitarbeiterin. Um den Tag abzurunden durften wir am Abend freiwillig das lokale Kino besuchen und einen fesselnden Film unserer Wahl auf Französisch ansehen.

Donnerstags wurden wir Schüler in zwei Gruppen eingeteilt. Eine gemischte Gruppe begann morgens mit der Besichtigung des Sitzes des Fernsehsenders ARTE, dessen Programm europaweit ausgestrahlt wird. Wir gewannen einen Einblick in Studios, Schnitt und Redaktion und lernten spannende Fakten über den Sender sowie dessen Grundüngsgeschichte. Währenddessen besichtige die zweite Gruppe das Kunstgewerbemuseum des „Palais Rohan“ im barocken Baustil, ähnlich auf dem des Schlosses von Versailles. Anschließend tauschten die Gruppen die Orte der Besichtigung. Neben Kultur und Geschichte kam Freizeit an dem Tag ebenfalls nicht zu kurz, somit entdeckten wir unterschiedlichste kleine Läden.

Nach einer Woche mit viel Programm was der Tag der Abreise, der 11. April, da. Als letzte Aktivität besichtigten wir das Historische Museum. Dort erfuhren wir etwas über die Abfolge der Besetzung Straßburgs durch Deutschland und Frankreich, die sich im Laufe der Zeit abwechselten und wie dieser Wechsel unter anderem Kultur, Sprache und Architektur prägte. Stationen der Herrschaft Napoleons, der Preußen, sowie des Ersten und Zweiten Weltkriegs brachte uns ein Fremdenführer näher, der sogar Elsässisch sprechen konnte. Jedoch hat leider jede Reise ein Ende, weswegen wir uns schließlich von den französischen Schülerinnen und Schülern verabschieden mussten und zurück nach Trier fuhren. Viele Eindrücke haben wir mitgenommen aus dieser beeindruckenden und facettenreichen Stadt Straßburg, die im Herzen Europas liegt und so viele Nationalitäten miteinander verbindet.

Text: Sofia Müller
Fotos: Sarah Engel

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