Am 12. März 2025 besuchten wir, die Klassen 10a und die Klasse 10d im Rahmen des Sozialkundeunterrichts das Landgericht Trier. Dabei hatten wir die besondere Gelegenheit, eine Gerichtsverhandlung selbst nachzuspielen.
Um 8 Uhr wurden wir von Frau Alexandra Scholten, einer Richterin am Landgericht, herzlich begrüßt. Sie erklärte uns zunächst den Ablauf einer Gerichtsverhandlung und stellte uns die verschiedenen Rollen im Gerichtssaal vor. Diese sind: Der Richter, der das Verfahren leitet und das Urteil spricht; der Staatsanwalt, der für die Strafverfolgung zuständig ist und die Strafe für den Angeklagten fordert ; der Verteidiger, der den Angeklagten verteidigt ; das Opfer; der Angeklagte, der sich für die Straftat verantworten muss ; Zeugen, die den Vorfall aus eigener Sicht schildern; Schöffen, die gemeinsam mit dem Richter urteilen ; der Protokollführer, der das Verfahren schriftlich festhält, und die Gerichtsbeamten, die für die Sicherheit im Gerichtssaal sorgen. Zudem gibt es noch die Zuschauer, falls das Verfahren öffentlich ist.
Nach dieser Einführung wurden uns Roben verteilt, und wir begannen das Rollenspiel. In unserem Fall ging es um Chris, der angeblich in Notwehr seinen Rivalen Alex zusammengeschlagen hatte, nachdem Alex ihn mit einer Flasche angegriffen hatte. Die Verhandlung begann mit der Aufnahme der Personalien von Chris (dem Angeklagten). Anschließend wurde die Anklage vom Staatsanwalt verlesen, und der Angeklagte Chris musste sich zu dem Vorfall äußern. Es folgte die Beweisaufnahme, in der fünf Zeugen befragt wurden, die den Vorfall miterlebt hatten und ihre Sicht der Ereignisse schildern konnten. Danach hielten die Staatsanwälte ihr Plädoyer und forderten, dass Chris 30 Tagessätze zu je 10 Euro Schmerzensgeld zahlen müsse. Der Angeklagte hatte anschließend die Möglichkeit, das letzte Wort zu ergreifen, und beteuerte, dass sein Handeln nur aus Notwehr war.
Am Ende der Verhandlung fiel das Urteil der Richterin : Chris wurde wegen Körperverletzung schuldig gesprochen, musste die Kosten des Verfahrens tragen und stimmte dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft zu, also der Zahlung von 30 Tagessätzen à 10 Euro.
Der Besuch im Landgericht und das Nachspielen der Verhandlung waren für uns alle super spannend und lehrreich. Es war echt schön, so einen direkten Einblick in ein Gericht zu bekommen. Wir fanden es auf jeden Fall eine tolle Erfahrung und hoffen, dass auch andere Klassen in Zukunft die Möglichkeit haben, eine Gerichtsverhandlung nachzuspielen.
Text: Alexej Friedrichsen, 10a
Bilder: Amelie Schäfer