(Cyber-)Mobbing-Prävention der 5. Klassen am Humboldt-Gymnasium Trier
„Ein respektvolles Miteinander ist die Grundlage dafür, dass unsere Gesellschaft gelingt. Das müssen wir unseren Kindern und Jugendlichen mitgeben - im Elternhaus und selbstverständlich auch in den Kitas und Schulen.“ (Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung 2019)
Das im schulischen Leitbild zentral verankerte Ziel am Humboldt-Gymnasium ist es, das schulische Zusammenleben zu stärken und das Gemeinschaftsgefühl zu verbessern. Jedes Mitglied der Schulgemeinschaft im schulischen Lern- und Lehrprozess sowie im täglichen Umgang trägt hierbei persönliche Verantwortung.
Folgende Werte und daran gebundene Leitsätze sind für die HGT-Gemeinschaft von besonderer Bedeutung: Kommunikation, Neugier, Offenheit, Respekt, Wertschätzung, Selbstbestimmung, kritische Mündigkeit, Verantwortung und Gemeinsinn.
Um diesem Anspruch nachzukommen, hat sich das Humboldt-Gymnasium entschieden, bereits für die Fünftklässler ein verbindliches Programm zur Stärkung der Klassengemeinschaft und gegen /Cyber-)Mobbing durchzuführen.
Das Ziel des Präventionsprogramms Gemeinsam Klasse sein besteht darin, Schülerinnen und Schüler der Orientierungsstufe zum Thema Mobbing und Cybermobbing zu informieren, zu sensibilisieren und sie nachhaltig dabei zu unterstützen, sich aktiv gegen Mobbing einzusetzen.
Das Primärpräventionsprogramm „Gemeinsam Klasse sein“, ein Kooperationsprojekt des Ministeriums für Bildung, des Pädagogischen Landesinstituts (PL) und der Techniker-Krankenkasse richtet sich damit gegen die häufigste Gewaltform an Schulen:
- 15,7% der Schülerinnen und Schüler an deutschen Schulen erleiden regelmäßig massive körperliche oder seelische Misshandlungen durch Mitschülerinnen oder Mitschüler (PISA-Studie 2017, Sonderauswertung für Deutschland)
- 11% der Jugendlichen (12-19 Jahre) wurden nach eigenen Angaben bereits absichtlich im Internet fertig gemacht. (JIM-Studie 2020)
- Kinder und Jugendliche sind v.a. wegen Gewalt- und Ausgrenzungserfahrungen an Schulen besorgt (Children‘s World+ Studie der Bertelsmann-Stiftung 2019)
Bereits kurz nach den Herbstferien arbeiten und diskutieren an vier ganzen Schultagen das geschulte Klassenleiterteam und die Klasse mit Hilfe eines modularen Baukastens aktueller Filme und Erklärvideos, Rollenspielen und gruppendynamischer Übungen daran hilfreiche und verbindliche Regeln für die ganze Klasse zu erarbeiten. Die Präventionsveranstaltung und ihre Ergebnisse werden im Sinne eines spiralcurricularen Lernens sowohl in der Klassenstufe 5, als auch in der weiteren Unterstufe wiederholt aufgegriffen.
Ziele bestehen darin die Lerngruppen, aber auch die Lehrkräfte für das Thema zu sensibilisieren, eine klare Haltung zum Thema Gewalt zu gewinnen und prosoziales Handeln zu etablieren. Das konsequente Nichtdulden von physischer wie psychischer Gewalt spielt dabei eine große Rolle.
Letztendlich werden die Schülerinnen und Schüler ihren Lehrkräften, aber auch der Schulleitung und den Eltern die Ergebnisse der Präventionstage vorstellen und somit auch diese einbeziehen und an ihre Verantwortung erinnern.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.gemeinsam-klasse-sein.de.
Timothy Fell,
Nicole Hinzmann,
Johanna Schwall - Junk