Jan Keller und Marcus Tömmes gelingt ein Coup - Erstmals zwei HGT-ler im Bundesfinale Physik

Motivation und Glückwunsch durch Schulleiter
Wettbewerbe, MINT/ Naturwissenschaften

Beim anspruchsvollsten Physik-Wettbewerb, den es in der Oberstufe gibt, haben Jan Keller und Marcus Thömmes die perfekte Überraschung geschafft. Nach einem anstrengenden mehrstufigen Auswahlverfahren aus sehr anspruchsvollen Hausaufgaben incl. Experiment und einer 4-stündigen Klausur schafften sie den Sprung ins Bundesfinale nach Kiel.

Die anderen drei TOP-Kopf-Athleten des HGT, nämlich Justus Holstein, Luca Krippes und Marcel Tömmes erreichten die letzten Runde zwar leider nicht, aber sie erzielten dennoch alle drei überdurchschnittliche Ergebnisse und gehören damit zu den besten 200 Physik-Schülern in Deutschland. 

Im Bundesfinale in Kiel wurde aus den besten 43 Physik-Schülern und 6 Schülerinnen  in einem einwöchigen Auswahlseminar der Kader für die deutsche Mannschaft für die Physik-Olympiade in Kyoto in Japan zusammengestellt. Diese Woche war wohl sehr hart. Lesen wir  den leicht gekürzten Bericht unserer beiden HGTler:


Die Kosten für Reise und Unterkunft wurden von der IPhO übernommen und obendrauf gab es noch einen 30 Euro Amazon-Gutschein. Somit war unsere Motivation für die Woche natürlich direkt mal Spitze. 

Das änderte sich dann allerdings schlagartig am ersten Vormittag, als es zur theoretischen Klausur Teil 1 ging. Fünf kaum lösbare Aufgaben, für die man drei Stunden Zeit hatte.

Erst als man sich danach mit den anderen über die Aufgaben unterhielt, realisierten wir, dass wir nicht einfach nur zu dumm waren, sondern dass die Aufgaben auch sehr, sehr schwer gewesen waren.

Nach dem Mittagessen stand ein dreieinhalbstündiges Seminar an. Auch wenn sich das jetzt erstmal sehr anstrengend anhörte, so war es im Nachhinein doch extrem wichtig. Das Seminar hatte nämlich den Zweck, uns auf die experimentelle Klausur am nächsten Tag vorzubereiten, was für uns auch bitter nötig war.

Nach dem Abendessen war dann das Programm für den Tag geschafft und erschöpft ging es  auf direktem Weg ins Bett.


Am nächsten Tag erwartete uns auf neunundvierzig Tischen jeweils ein Haufen Elektronik. Auch wenn die Aufgaben leichter waren als am Vortag, konnte man diese nicht wirklich in der vorgegebenen Zeit erledigen: Messwerte aufnehmen, Fehlerrechnungen durchführen und das Zeichnen von Diagrammen haben dafür gesorgt, dass sich drei Stunden angefühlt haben, wie eine halbe Stunde.

Nach dem Mittagessen ging es wieder zu einem Seminar, dieses Mal allerdings in drei Gruppen unterteilt. Die Seminare Thermodynamik und kinematische Physik fanden dabei in der Jugendherberge selbst statt, während das dritte Seminar zum Thema Kondensatoren an der Uni in Kiel durchgeführt wurde.

Am Abend gab es dann noch einen Abendvortrag zum Thema „Aeromaterialien“.


Am dritten Tag ging es nach dem Frühstück direkt zu einer zweiten theoretischen Klausur. Und als dann nach dem Mittagessen die Seminare in den Gruppen fortgesetzt wurden, hatten wir schon fast Routine in ständiger (geistiger) Arbeit.   

Am Abend gab es dann eine Exkursion zum Mediendom in Kiel, wo wir einen Film zum Thema Astrophysik anschauten. Da dieser etwas früher zu Ende war als geplant, war danach sogar noch Zeit für einen kleinen Ausschnitt aus einem Queen-Konzert, was auf der dortigen Anlage natürlich großartig klang.

Um ca. 21:30 Uhr waren wir dann wieder in der Jugendherberge und vor Erschöpfung ging es wieder auf direktem Weg ins Bett.


Am nächsten Tag fand dann endlich die letzte Klausur statt. Ein Experiment, bei dem es um den Einfluss des magnetischen Feldes auf die Form der Wasseroberfläche ging. Diese Änderungen der Oberfläche mussten wir dann mit Hilfe reflektierter Laserstrahlen vermessen.

Beim Mittagessen waren alle erleichtert, dass, die Prüfungen geschafft waren.

Folglich war beim letzten der drei Seminare die Stimmung dann auch schon entspannter.  

Am Abend gab es dann endlich mal ein Programm, dass nichts mit Physik zu tun hatte: Es wurde ein Tanzkurs angeboten. Alternativ dazu konnte man sich auch in Gruppen zu Gesellschaftsspielen zusammenfinden.


Während am darauffolgenden Tag die restlichen Prüfungen von Studenten, die in der Vergangenheit an Physikolympiaden teilgenommen hatten, korrigiert wurden, hatten wir Teilnehmer eine Führung in der Kieler Uni. Wir wurden in kleine Gruppen unterteilt und bekamen so einen Einblick in die aktuellen Forschungsthemen der Universität.

Am Nachmittag waren wir dann alle bouldern, was trotz einiger Organisations-schwierigkeiten doch sehr viel Spaß gemacht hat. Der Abend wurde dann noch mit verschiedenen Gesellschaftsspielen, Tischtennis und einem weiteren Tanzkurs ausklingen gelassen, wobei die Stimmung immer besser wurde, da die Prüfungen wirklich vorbei waren.


Der nächste Morgen war dann schon der letzte Tag. Am Vormittag gab es die Siegerehrung, bei der die Kandidaten ihre Platzierung und Urkunde erhielten. Auch die 15 besten Teilnehmer, die sich mit ihrer Leistung für den erweiterten Olympiakader qualifiziert hatten, wurden bekannt gegeben. Auch wenn es bei uns beiden nur für eine Teilnahmeurkunde gereicht hat, war die Woche insgesamt doch eine sehr interessante Erfahrung und auf jeden Fall erlebenswert.


In Trier beglückwünschte uns dann unser Schulleiter zu unserem Erfolg und auch unser Physiklehrer war zufrieden, „dass wir direkt nach dem schriftlichen Abitur die anstrengende Woche in Kiel so achtbar bewältigt haben!“

 

Text und Bilder: Dr. C. Fruböse

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