Vom Gedankenblitz zum Buch

Unsere Schule

Die meisten Dinge starten mit einer kleinen Idee – einem einzelnen Bild oder Gedanken.

Manchmal bleibt es auch dabei und wir vergessen das Gedachte nach einer Weile wieder. Doch es kann auch wiederkehren, wachsen und langsam eine ganze Welt spinnen. Wenn dieser Fall eintritt, hat man genau drei Möglichkeiten: Man kann die Welt stumm für sich selbst erleben. Man kann anderen davon berichten, wie die Geschichtenerzähler vergangener Zeiten. Oder aber, man beginnt, etwas auf Papier zu bringen. Sei es mit Farbe oder einem Stift – oft gehört auch beides zur Kunst des Festhaltens, des Ausarbeitens, des Gestaltens.

In meinem Kopf waren schon immer viele Idee. Doch eine von ihnen wollte mich einfach nicht loslassen. Daraus begann sich meine Buchwelt zu formen. Zunächst zwar nicht auf Papier, dafür aber in Spielen der Kindheit. Das Schreiben selbst fing bei mir durch einen Verlust an. Ein Verlust, der sich für andere bedeutungslos anhören mag, doch für mich brach damals eine Welt zusammen.

Es war nur ein einfacher Kettenanhänger, aber er verkörperte die gesponnene Welt, mit der ich schon so viel erlebt und verarbeitet hatte. Nach seinem Verlust beschloss ich, seine Geschichte festzuhalten.

Anfangs schrieb ich gerne mit einem Füller auf echtes Papier und erst als ich mich Kapitel für Kapitel zu einem vollständigen Manuskript durchgearbeitet hatte, wollte ich mich daran machen, alles abzutippen.

Inzwischen waren jedoch 4 Jahre vergangen und als ich meine ersten handgeschriebenen Seiten wieder in die Hand nahm, konnte ich nur darüber lachen.

Trotzdem wollte ich etwas aus meiner Arbeit machen. Also habe ich umgeplant, mich über die Kunst des Romanschreibens eingehender informiert und während Corona alles neu geschrieben. Viele Ideen blieben dieselben, doch das Schriftergebnis war völlig anders. Es war welttauglicher. Nicht mehr nur mein fantasievolles Gedankentagebuch. Denn ich wollte ja, dass es auch andere lesen konnten.

Von da an starteten meine ersten hilflosen Versuche der Verlagssuche. In meinem Größenwahn habe ich nur die Giganten unter den Verlagen angeschrieben, jedoch von keinem je eine Artwort erhalten.

Da mir jedoch unterbewusst klar war, dass es so nicht funktionieren konnte, habe ich angefangen, nach Kontakten zu suchen, mit denen ich mich austauschen konnte. Durch diese habe ich noch mehr über die Struktur von markttauglichen Büchern und über den Buchmarkt an sich gelernt.

Ich habe immer wieder Anpassungen an meinem Skript vorgenommen, an Wettbewerben teilgenommen und versucht, kleinere Verlage anzuschreiben, bis ich schließlich doch angefangen habe, Selfpublishing in betracht zu ziehen.

Diese Möglichkeit hatte ich ewig ausgeschlossen, doch anscheinend war mein Wunsch nach sichtbarer Entwicklung gewachsen. Außerdem wollte ich nicht, dass ein Verlag mein Romankonzept völlig verändert, denn meine Art zu schreiben ist wohl immer noch recht eigensinnig.

Ich wollte, dass dieses Buch mein Projekt bleibt, es aber trotzdem unter Leute bringen – es meiner Familie und Freunden und vielleicht auch ein paar anderen Neugierigen in die Hand geben.

Sehr geholfen hat mir während meiner letzten Vorbereitungen auch mein tolles Schreibprogramm. Und selbst eine Designerin für mein Cover zu beauftragen, war eine Erfahrung, die sich auf jeden Fall gelohnt hat!

Im Endeffekt habe ich aber einfach nur ausprobiert. Immer wieder. Und in der Summe ist daraus mein erstes Buch entstanden.

Auch dieses ist noch ein Versuch. Ein Versuch, auf den ich aufbauen kann.

Text und Bilder: Theres Finsterwalder MSS 13

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