München-Exkursion im Rahmen der Projekttage

München

Wie es sich für einen Schulausflug gehört, ging die Fahrt nach München für alle Mitreisenden zu einer Uhrzeit am Trierer Bahnhof los, zu der man normalerweise noch nicht einmal das Bett verlassen möchte. Da wir jedoch aufgeregt und motiviert waren, sowie in Gesellschaft unserer geschätzten Lehrer und vieler Freunde, war dieser Umstand nahezu erträglich, weshalb eine heitere Stimmung bereits am Bahnhof Überhand gewann. Die Organisation war so gut, dass wir auch keinen Zug verpassten und es für jeden einen Sitzplatz gab. Dadurch wurde eine entspannte Anreise ermöglicht, während der Karten gespielt und verschiedenste Gesprächsthemen ausgetauscht wurden. Natürlich mussten wir auch umsteigen, aber die Verspätung der Deutschen Bahn meinte es so gut mit uns, dass dies komplikationslos verlief.

Als wir unser Ziel erreichten, war die Stimmung am ersten Höhepunkt, obwohl der Münchener Bahnhof wirklich nicht viel Sehenswertes zu bieten hat. Der öffentliche Personennahverkehr war dagegen beneidenswert und so zuverlässig, dass wir sehr bald unser Hotel erreichten, wo wir unsere Sachen ablegen konnten, um gleich darauf zu einer kulturellen Besichtigung in den Englischen Garten aufzubrechen.

Dieser war wahrhaft riesig, voll mit Biergärten und Grünflächen, kleinen sehenswerten Bauten in ganz verschiedenen Stilrichtungen und sogar Brücken über Flüsse, in denen man baden oder in den Strömungen surfen konnte.

Nach der Besichtigung des Englischen Gartens hieß es für die Schüler, auf eigene Faust die Stadt erkunden. Dort gab es selbstverständlich viele Läden, wir konnten Bus fahren, Metro oder mit der Straßenbahn. Es gab Parks, gigantische Kirchen, Paläste, Regierungsgebäude, Denkmäler und sogar bunt beleuchtete Kräne - so vieles, was groß war, dass sich die einzelnen Kreationen gegenseitig ein bisschen die Show gestohlen haben. Etwas zum Essen hat man auch gefunden, selbst wenn alles ein wenig teuer war.

Ab einer vereinbarten Zeit haben wir Schüler uns anschließend wieder in der Lobby der Unterkunft eingefunden. Diese war am nächsten Morgen nach dem Frühstück ebenfalls unser Treffpunkt.

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts haben wir der TU einen Besuch abgestattet. Dafür mussten wir ein Stück aus München hinausfahren, doch die Verbindung durch Münchens ÖPNV war auch hier schnell und unkompliziert. Den Campus dieser technischen Universität – eine der größten Universitäten in München – haben wir jedoch längst nicht ganz gesehen, so groß war dieser. Dafür haben wir ein campuseigenes Planetarium besucht und eine Führung durch ein Studiengebäude von einem Chemie-Physiker genossen. Dieser hat uns sehr ehrlich und realistisch einen Teil seiner Arbeit im Forschungslabor und das Leben als Student an der Uni dargelegt und dabei viel aus eigener Erfahrung über Schönes – wie Auslandsaufenthalte und experimentelle Erfolge – und weniger Schönes – wie die lange Zeit vor dem (nicht einmal zwingend realisierbaren) experimentellen Erfolg – berichtet.

Nach dem langen Uni-Besuch durften wir nochmal in die Stadt, um weitere Erkundungen vorzunehmen. Diesmal haben sich viele auch etwas abseits der Stadt gewagt, wo es kleiner Gassen, Wohnraum und weniger Protz zu sehen gab.

Der Abend verlief sonst ähnlich wie am Tag zuvor und am Tag darauf waren wir alle gespannt auf der Deutsche Museum.

Spoilerwarnung: Es hat uns nicht enttäuscht. Enttäuschend war höchstens, dass die, von unserem Uni-Führer empfohlene Attraktion mit einem Faraday´schen Käfig, am Tag unseres Besuchs wegen Restaurierungsarbeiten noch nicht zu sehen war. Auch andere Kleinigkeiten waren nicht zugänglich, doch der Großteil des Museums war freigegeben und das war schon eine ganze Menge. Um genau zu sein, war es so viel, dass wir den Vormittag im Museum verbracht haben, dann für eine Mittagspause in der Stadt waren, in der wir diesmal als Kursgemeinschaft in einem Wirtshaus gegessen haben, nur um anschließend nochmal zurück ins Museum zu kommen und uns weiter umzuschauen. Trotzdem konnte am Ende keiner von sich sagen, alles gesehen zu haben.

Es gab eine Flugzeugausstellung, etwas zu Physik und Optik, mit vielen Experimenten, die wir aus dem Unterricht kannten. Es gab die Bereiche Chemie, Medizin, Robotik, Landwirtschaft, Luft- und Raumfahrt, Film, Musik und vieles mehr – alles untergebracht in einem einzigen, riesigen Gebäude. Das Beste war, dass man auch vieles selbst ausprobieren konnte. Es gab Knöpfe zum Drücken, Audios zum Hören, Roboter zum Herumkommandieren oder digitale Weltkarten zu bedienen. Am Ende waren wir alle erschöpft, aber gefüllt mit neuem Wissen und einige von uns planen wohl, eines Tages zurückzukehren.

Nach dem Museumsbesuch als letzte Attraktion mussten wir leider auch schon die Rückreise antreten. Diese verlief durch typische Schwierigkeiten der Deutschen Bahn diesmal nicht ganz so entspannt und wir waren noch bis spät in der Nacht unterwegs.

Durch diesen Umstand haben wir jedoch von einer Gruppe betrunkener Männer, die sich zwischenzeitlich zu uns in die Bahn gesetzt haben, einen verbalen Einblick in eine ganz andere Art von „Kultur“ bekommen.

Als wir schließlich den Trierer Bahnhof noch erreichten, da ein letzter Zug in den wir umsteigen mussten, auf unsere Bitte hin einige Minuten auf uns gewartet hatte, waren wir alle sehr zufrieden und konnten sagen: Diese Reise hat sich gelohnt!

 

Text: Theresa Finsterwalder

Foto: Dr. C. Fruböse

Gereiste: LK Physik Herr Fruböse und wenige Grundkursmenschen von Frau Seithel

Zeitraum: 13. bis 15.07.2022

Lehrer: Dr. C. Fruböse, E. Seithel

 

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