Besuch der Synagoge der Religion-Klasse 8b/8c

Europa, Religion/Ethik

Am Donnerstag, den 12.05.2022, besuchten wir zusammen mit Herrn Jakobs die Synagoge neben dem HGT. Uns erwartete Peter Szemere. Er erklärte uns, was eigentlich eine Synagoge ist und was man in dieser beachten muss. Was er uns unter anderem erzählte, erläutere ich euch im folgenden Teil.

Eine Synagoge hat viele Besonderheiten z.B. Männer müssen eine Kopfbedeckung tragen, die Kippa, und sitzen getrennt von den Frauen. Am Eingang und an jeder Tür, außer der Toilette und der Kellertür, hängt immer eine Mesusa, eine Gebetskapsel, die das wichtigste Gebet des Judentums, das Sch’ma Israel („Höre Israel“) enthält. Jeder Mann, der die Bar Mitzwa abgehalten hat, darf den Gottesdienst, der auf hebräisch gesungen wird, halten. Das bedeutet, dass man nicht für jeden Gottesdienst einen Rabbiner braucht. Rabbiner haben eine lange Ausbildungszeit und sind daher sehr teuer für die Gemeinde. Nur bei Bedarf „mietet“ man einen Rabbiner. Die Synagoge neben dem HGT hat sogar noch eine Besonderheit, und zwar ist sie relativ jung. Das liegt daran, dass die vorherige Synagoge, in der Nähe vom Karl-Marx-Haus, in der Reichspogromnacht von den Nazis zerstört wurde. Nur ein paar Gegenstände konnten gerettet werden, die heute in der neuen Synagoge Platz gefunden haben, z.B. ein Gedenkstein aus dem ersten Weltkrieg für die gefallenen Juden der Gemeinde und zwei alte Torarollen, die ein  katholischer Priester gerettet hatte.

Die Synagoge, die aus Küche, Gemeindesaal, Keller, Büro, Eingangsbereich und dem wichtigsten Teil, dem Gottesdienstraum, besteht, ist nicht nur für den Gottesdienst, sondern auch zum Zusammenkommen, gemeinsamen Essen und Kennenlernen gedacht.

Herr Szemere führte uns in fast jeden Raum z.B. die Küche, die eine bestimmte und wichtige Stellung hat. Sie ist so gebaut, dass sie den besonderen Anforderungen entspricht, und zwar besitzt sie alles zweimal. Denn Juden dürfen fleischige und milchige Sachen nicht zusammen essen. Also gibt es alles zweimal, denn jeder Teller, auf dem Fleisch lag, darf nicht mit Milchigem in Berührung kommen. Das gleiche gilt für Spülmaschine, Spülbecken und die Schränke. Außerdem zeigte er uns den Gemeindesaal und schließlich den Gottesdienstraum. Dieser ist der mit Abstand größte Raum. Er hat Löcher an der Decke, die den Sternenhimmel zeigen sollen. Gegenüber dem Eingang steht der Toraschrein mit den Torarollen. Hier durften wir auf den Bänken Platz nehmen. Herr Szemere verteilte Auszüge aus einer Torarolle. Diese waren auf Hebräisch geschrieben. Zum Schluss las er uns die ersten Zeilen von ihr vor. Dies aber auf Deutsch.

Das Fazit ist, dass dieses Erlebnis auf jeden Fall uns allen im Gedächtnis bleiben wird und in Zukunft wird sich jeder gerne daran erinnern.

 

Text: Lieselotte Wien
Fotos: Norbert Jakobs

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