Besuch im Landgericht Trier

Austausch & Exkursionen, Gesellschaftswissenschaften

Am Freitag, den 25. März 2022, machten wir uns gegen halb neun auf den Weg zum Landgericht Trier.

Vorher einstudierte Zeugenaussagen und Plädoyers wurden ein letztes Mal geübt und wir waren sehr gespannt was uns im Sitzungssaal erwarten würde.

Im Gericht angekommen, wurden wir schon empfangen und der Prozess konnte beginnen. In unserem Fall, ging es um Körperverletzung. Insgesamt gab es drei Angeklagte und auch einige Zeugen.
Die Zeugen durften den Anfang des Prozesses nicht mitverfolgen und mussten in einem Nebenraum warten, bis sie aufgerufen wurden. Als erstes wurde die Anklageschrift verlesen, bei der der Tathergang geschildert und die Angeklagten genannt wurden. Nun wurden die drei Angeklagten vernommen und auf ihr Schweigerecht hingewiesen. Erst danach durften die Zeugen und Sachverständigen nacheinander den Gerichtssaal betreten, konnten dort den Tathergang schildern und wurden befragt durch die Staatsanwaltschaft, die Verteidigung und die Richter und Schöffen. Hierbei war interessant, wie die Aussagen sich voneinander unterschieden, wodurch man zum Beispiel die Beziehung zwischen Zeuge und Angeklagten erahnen konnte. Natürlich wurden auch die Zeugen darauf hingewiesen, dass sie das Recht haben zu Schweigen, aber auch dass sie unter Eid stehen und die Wahrheit vor Gericht sagen müssen.

Nach der Befragung der Zeugen erfolgten die Schlussplädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung. Der Sinn dieser Plädoyers ist es, einerseits von der Verteidigung, dass die Strafe möglichst gering ausfällt, andererseits von der Staatsanwaltschaft, die Strafmessungsgründe zu belegen und einen Antrag auf die Strafe zu stellen (oder in anderen Fällen den Freispruch zu beantragen). Danach erfolgte die Beratung des Gerichts, bei dem das Urteil gefällt werden sollte. Nach einiger Zeit wurde dieses verlesen und die Urteilsbegründung wurde geschildert.

Zusammengefasst war unser Besuch am Landgericht Trier ein aufregendes und lehrreiches Erlebnis. Allen hat das Gefühl in einem echtem Prozess zu sitzen gefallen und uns auch einen guten Einblick in die Berufe des Strafverteidigers oder auch zum Beispiel des Richters gegeben. Wir sind dankbar für das Ermöglichen dieses Tages und hoffen, dass auch die 10. Klassen nach uns diese Erfahrung machen können.
 


Text: Hannah Schmitz, 10b
Fotos: Amelie Schäfer

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