Drittortbegegnung in Bad Liebenzell vom 4.bis 8. April 2022

Austausch & Exkursionen, Europa, Fremdsprachen, Französisch

Der Abibac Kurs und der LK Franz 12 konnten nach 2-jähriger pandemiebedingter Pause als erster Kurs des HGT wieder an einer Drittortbegegnung mit dem Lycée Charles de Gaulle aus Dijon teilnehmen. Die 5-tägige Begegnung wurde mit einem großen Zuschuss des Deutsch-Französischen-Jugendwerks unterstützt und möglich gemacht.

Montag 4.04.2022

Am ersten Tag unserer Dritt-Ort-Begegnung haben wir uns um 10 Uhr am Hauptbahnhof getroffen. Voller Vorfreude und Aufregung sind wir um 10:30 Uhr mit dem Zug Richtung Neustadt losgefahren. Von Neustadt sind wir weiter nach Karlsruhe gefahren. Die Zugfahrt wurde nicht langweilig, da wir den neusten Tratsch austauschten, lasen, Musik hörten und viel schliefen. Leider ist unser Anschluss ausgefallen, typisch Deutsch Bahn. Dennoch mit guter Laune haben wir uns was zu essen gekauft, Kaffe getrunken, sind durch den Bahnhof gebummelt und haben uns unterhalten bis wir dann eine Stunde später weiter nach Pforzheim gefahren sind. In Pforzheim angekommen sind wir rasch zum letzten Zug für den Tag nach Bad Liebzell. Der winzige Zug mit nur einem Wagon war rasch überfüllt mit unseren Koffern und den anderen Fahrgästen. Etwas eng aneinander gekuschelt fuhren wir also nach Bad Liebzell wo wir dann mit einer Stunde Verspätung angekommen sind.

(Carmen Klar)

Nach unserer Ankunft wurden wir direkt am Bahnhof sehr freundlich von einem Mann empfangen, der uns sowie auch unsere Koffer zur Burg von Bad Liebenzell brachte. Aufgrund unserer Verspätung, die zuvor - durch den Zugausfall bedingt - entstanden war, ging es dort direkt mit dem Programm los und ein erstes Kennenlernen mit der französischen Klasse über gemeinsame Spiele erfolgte. Eines davon war mit einem Ball verbunden, den wir uns jeweils zuwarfen, um die Namen der anderen zu lernen. Bei einem weiteren Spiel ging es um das Herumführen einer anderen Person, der die Augen verbunden waren, und mit der man auf verbaler Ebene nicht kommunizieren durfte. Anschließend wurde getauscht. So lernten wir einmal die französische Klasse besser kennen und zum anderen mehr über uns und die Möglichkeit, sich für neue Menschen zu öffnen und ihnen außerdem Vertrauen zu schenken. Deshalb fiel es uns bei dem darauffolgenden Spiel auch schon leichter, uns gegenseitig zu malen und uns vor allem danach abends in der Burgschenke zu unterhalten und gemeinsam Spiele zu spielen. Das davor stattfindende Abendessen verschaffte uns eine wunderschöne Aussicht auf die umliegende Umgebung und wurde zudem von sehr lieben Personen zubereitet und serviert. Der Montag war somit ein wortwörtlich eindrucksvoller, intensiver und sehr lebendiger Tag und Start in die Woche.

(Annika Franke)


Dienstag 5.04.2022

Der zweite Tag der Kursfahrt begann für manche Schüler schon sehr früh am Morgen. Nach dem interkulturellen Kennenlernen am Montagabend in der Burgschenke, verabredeten sich einige Schüler zu einem deutsch-französischen Spaziergang in der Frühe. Das anschließende Frühstück gestaltete sich sehr vielfältig – so sehr, dass manche verlockt wurden und zu spät zu dem darauffolgenden Seminar kamen. Dieses begann um 9 Uhr und wir führten die eben genannten Kennenlernspiele auf dem Burghof fort, welche Vertrauen, Offenheit und das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe stärken sollten. Ferner machte uns der Spielleiter Nicolas mittels eines Spiels darauf aufmerksam, dass kulturelle Verschiedenheiten immer durch aufeinander zugehen gelöst werden können, besonders im Hintergrund der Migrationskrise. Bevor wir zum Mittagessen gingen, erarbeiteten wir in durchmischten Kleingruppen die ungewöhnliche Geschichte der heute so selbstverständlichen Europäischen Union als Staatengemeinschaft – von der EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) über die Verträge von Maastricht bis hin zur heutigen Staaten-, Zoll-, Werte-, und Währungsunion. Nach Maultaschen und Kartoffelsalat beim Mittagessen, stellten wir in Kleingruppen die erstellten Plakate und Ergebnisse vor und erarbeiteten mit allen gemeinsam einen großen Zeitstrahl, der die Entwicklung der Europäischen Union bis heute und ihre Funktionsweise zusammenfasste. Danach beschäftigten wir uns in interkulturellen Gruppen mit verschiedenen Krisen, mit denen sich die EU auseinander setzen muss, wie zum Beispiel die Migrationskrise, die Rechtsstaatlichkeitskrise, die Coronakrise, die Eurokrise, der Brexit, sowie der Ukraine-Konflikt. Doch ist die EU in einer Krise oder handelt es sich um Krisen in der EU? Oder doch beides? Durch Diskussionen beschäftigten wir uns mit diesen Fragen bis zum Abendessen, nach welchem wir uns noch in der Burgschenke zusammenfanden, um uns noch mehr zu durchmischen und um den ereignis- und lehrreichen Tag gemütlich zusammen ausklingen zu lassen.

(Yves Tisserand und Elise Hartmann)


Mittwoch, 6. 04.2022, Planspiel

Am dritten Tag der Drittortbegegnung lag ein Planspiel an der Tagesordnung. Nachdem wir alle unser Frühstück verdrückt hatten und (mehr oder weniger) pünktlich im Seminarraum angekommen waren, wurden uns auch schon ganz viele informativen Blätter ausgeteilt über die Funktionsweise des Europäischen Parlaments und wie ein europäisches Gesetz entsteht. Für das Planspiel gab es vier verschiedene Aufgabenbereiche, für die wir uns freiwillig melden konnten. Diese waren das Europäische Parlament, die Kommission der Europarat und die Medien. Je nach Institution haben wir dann Texte bekommen, die zum Beispiel erklären zu welcher Partei wir gehören und wie diese zur Flüchtlingspolitik steht. Damit wir uns so gut wie möglich in unsere Rolle hineinversetzen konnten und damit auch alles richtig ablief wurden wir in unterschiedlichen Räumen aufgeteilt. Zudem durften wir uns auch an unserer zugeteilten Partei mit Land angelehnt, einen Namen ausdenken bei denen manche sehr kreativ wurden. Zuerst wurden die Präsident: innen der Institution gewählt und dann fing es auch schon an mit der eigentlichen Diskussion über die Flüchtlingskrise und die zu treffenden Maßnahmen. Durch die Presse erfuhr man die neusten Ereignisse, die auf einem Padlet für jeden zugreifbar hochgeladen wurden. Die Kommission kam auch schnell mit Vorschlägen, die erst einmal nach der heißersehnten Mittagspause neuformuliert wurden und dann noch einmal abgestimmt werden mussten. Trotz einigem hin und her kam es zu einem Ergebnis, mit dem die Mehrheit einverstanden war und dann kam auch schon das Abendessen. Mit vollen Bäuchen trafen wir uns etwas später auch wieder in der Burgschenke, um in gemischten Gruppen Spiele zu Spielen oder einfach Zeit zu verbringen.

(Louise Brünjese)


Freitag, 8.04.2022

Am Freitag, dem letzten Tag unseres Aufenthaltes in Bad Liebenzell, gab es eine letzte Zusammenkunft mit allen Franzosen und Deutschen im Seminarraum. Dort tauschten wir uns über unsere Erfahrungen aus und gaben Rückmeldungen zum Programm. Durch eine Umplanung der Zugfahrtzeiten mussten wir jedoch eine Stunde früher fahren, wodurch wir schon um 10:30 schweren Abschied von allen nehmen mussten um uns dann auf den Weg zum Bahnhof zu machen. Die Rückfahrt nach Trier verlief, im Vergleich zur Hinfahrt, reibungslos, mit nur einem kleinen Treppenflug von Frau Filc. Angekommen in Trier nahmen wir schlussendlich auch untereinander Abschied, bevor jeder abgeholt wurde um nach Hause zu kommen

(Rémy Quast)

Fotos: C. Filc

Zurück
Sdui-App
NEXTCLOUD