Trierer Stadtentwicklung

Bildende Kunst

Jan Eitel gibt Einblick in die Genese des Siedlungsgebiets Petrisberg

Im Zusammenhang mit einer Reihe zur Architektur und Stadtplanung in Trier durfte der 12er BK Grundkurs Jan Eitel begrüßen, der maßgeblich die Entwicklung des Siedlungsgebiets Petrisberg beeinflusst hat.

Im Vorfeld hatte der Kurs exemplarisch Trierer Siedlungsgebiete unter Aspekten, wie Nutzungskonzepte, gestalterische Leitideen, Eigentumsverhältnisse, Erschließung, Grünflächenanteile, Wohntypen und Flächenverbrauch bzw. Verdichtungskonzepte untersucht.

Herr Eitel gewährte uns einen lebensnahen Einblick in die Planungs- und Entwicklungsprozesse des Quartier Petrisberg. Nach dem Abzug der französischen Garnisonen 1999 stellte das 70 Hektar große Konversionsgebiet für Trier zunächst eine terra incognita dar, die 50 Jahre lang von den Trierern nicht betreten worden war. Mit der Gründung der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP) 2002 wurde eine Partnerschaft zwischen öffentlichen Institutionen und privaten Partnern (Public-Private-Partnership) gegründet, die die Umsetzung der verschiedenen Interessen ermöglichen sollte. Zu dem Gelingen des Projektes trug ein hoher Grad an Transparenz bei, der zum Beispiel durch die Einbeziehung der Trierer Bevölkerung erreicht wurde. Recht früh wurde dafür das WIP-Center, als Kombination aus Massiv- und Fachwerkbau errichtet und sollte fortan als Informationszentrum für die Trierer Bevölkerung dienen.

Schlaglichtartig schauten wir uns mithilfe üppigen Bildmaterials weitere Abschnitte des Petrisberges an: Das Wasserband, das neben seinen gestalterischen Vorzügen als Retensionbecken dient und Teil eines ausgeklügelten wasserwirtschaftlichen Systems ist; die Reihenhauszeile entlang des Wasserbandes, bei der privates Gestaltungsinteresse und Ensembleinteresse vereint wurden und durch geschickte Parzellierung, Grundstücke mit flexibler Nutzung (Wohnen und Arbeiten) entstanden;  der Wissenschaftspark, in dem die Kasernengrundrisse zu Büroeinheiten umgestaltet wurden und Fassadenumgestaltungen mit Kunst am Bau zur Adressbildung beitrugen…

Herr Eitel weckte über das konkrete Beispiel des Trierer Petrisbergquartiers hinaus das Bewusstsein für aktuelle Themen der Stadtplanung und Bauwirtschaft, wie zum Beispiel das Thema des Flächenverbrauchs und die Vorteile der Nutzung von Konversionsflächen oder die Frage nach bezahlbarem Wohnraum und Konzepten des sozialen Wohnungsbaus.

Dieser anschauliche und hoch informative Einblick wird allen Zuhörerinnen und Zuhören im Gedächtnis bleiben und die Wahrnehmung städtebaulicher Anlagen nachhaltig verändern. Vielen Dank an Herrn Eitel!


Text und Bilder: Clara Wicke-Freising 

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