Erasmus goes digital

Europa, Projekte

Nach längerer und coronabedingter Pause nehmen wir die Arbeit am Erasmus-Projekt endlich wieder auf. Aufgrund der äußeren Umstände kann das Projekt nun leider nicht mehr jahrgangsübergreifend organsiert werden, sondern wird nun in einer einzigen Klasse der 10. Jahrgangsstufe, der 10e, weitergeführt.

Einzelne Schüler waren bereits Teilnehmer der AG oder waren im Rahmen des Spanischunterrichts bereits mit dem Projekt in Berührung gekommen, für das Gros der Schülerinnen und Schüler war das Thema Jakobsweg allerdings mehr oder weniger völliges Neuland. Zur Einstimmung schauten wir uns daher zunächst den Film "The Way - Dein Weg" an. Dies ist ein leiser Film, in dem es um den amerikanischen Augenarzt Tom Avery geht, der, nachdem sein erwachsener Sohn Daniel auf dem Jakobsweg in Frankreich in einem Unwetter ums Leben gekommen ist, nach Frankreich reist und beschließt, den Weg zu Ehren seines Sohnes zu gehen. Auf dem Weg will er die Asche seines Sohnes verstreuen. Zunächst alleine, trifft Tom unterwegs weitere Pilger, die alle auf der Suche nach mehr Sinn in ihrem Leben sind. Der Film stellte einen guten Einstieg in das Thema dar, da er quasi beiläufig in die Traditionen des Jakobsweges, z. B. die Bedeutung der Stempel auf dem Pilgerpass oder die Jakobsmuschel, einführt. Darüber hinaus bot er Anlass für viele Diskussionen: Wie verändern sich die Pilger im Film auf ihrem Weg? Welche unterschiedlichen Motive haben sie? Was finden sie am Ende des Weges? Und warum begeben sich Menschen auch heute noch auf Pilgerreisen?  Letztlich – wäre so eine Pilgerreise auch etwas für mich? 


Nach dieser Einstimmung in das Thema fiel es uns leichter, in die vor vielen Monaten begonnenen Geschichten der spanischen Partner rund um den Jakobsweg einzutauchen. Unsere Aufgabe war es, diese Geschichtsfragmente auf Englisch weiterzuschreiben. Mit rauchenden Köpfen versetzten wir uns in die Rolle von Pilgern auf dem Camino de Levante, dem Teilstück des Jakobsweges, das durch Valencia, dem Heimatort unserer Partnerschule,  führt. Mithilfe von Street View konnten wir uns auch direkt die Orte anschauen, in denen die Geschichten spielten. Unsere erweiterten Geschichten werden nun zurück nach Spanien geschickt. Bald sollen sich binationale Teams bilden, die dann zusammen an den Storys  weiterarbeiten werden – digital und mithilfe der Videokonferenzplattform Jitsi. 

Ob eine solche digitale Zusammenarbeit denn überhaupt klappen würde, probierten wir nämlich im Anschluss aus. Wir hielten eine etwa einstündige Videokonferenz mit unseren spanischen Partnern ab. Da die Spanier coronabedingt in geteilten Klassen unterrichtet werden, wurde je ein spanischer Schüler/ eine spanische Schülerin zwei deutschen Schülern zugeteilt. Wir benutzten die Konferenzplattform Jitsii, da diese mittlerweile im Zuge des Homeschoolings im Frühling erfolgreich am HGT eingeführt worden war. In dieser ersten Videoschaltung ging es zunächst um ein gegenseitiges Kennenlernen, da sich sowohl auf spanischer als auch auf deutscher Seite zum größten Teil um neu zum Projekt hinzugekommene Schüler handelte. Aber wie gesagt, wir probierten es. Denn technische Problem erschwerten uns den Start in die digitale Partnerschaft. Dank tatkräftiger Unterstützung von Herrn Sikorski und Herrn Schumacher konnten wir aber letztlich alle mit den Spaniern zumindest ein paar Worte wechseln. Für die darauffolgende Woche wurde direkt eine zweite Videoschaltung mit der zweiten Klassenhälfte der spanischen Schüler vereinbart. Mit den neu gewonnenen Erfahrungen wird dies nun sicher besser klappen. 

Text und Bild: Klasse 10e, Karin Lenerz, Sarah Bock
 

 

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