Besuch der Synagoge

Austausch & Exkursionen, Religion/Ethik

Im November 2018 besuchten die beiden katholischen Religionsgruppen der Klassenstufe 7 die Trierer Synagoge und lernten das „Haus der Zusammenkunft“ kennen.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmal ganz herzlich bei Herrn Szemere bedanken, der sich die Zeit genommen hat uns durch die Synagoge zu führen und uns viele Einblicke in das Leben der jüdischen Gemeinde geboten hat.

Kerstin Finkler


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Schülerinnen und Schüler der Klassen 7a und 7d haben sich in den letzten Wochen im Katholischen Religionsunterricht mit dem Thema „Judentum“ beschäftigt. Unter anderem setzen sie sich mit der „Synagoge – ein Haus der Zusammenkunft“ intensiv auseinander und verfassten Artikel. Die zwei gelungensten wurden ausgewählt – viel Spaß beim Lesen!

Die Synagoge – ein Haus der Zusammenkunft
Die Synagoge ist das Gotteshaus der Juden. Synagoge heißt übersetzt „Haus der Zusammenkunft“. Wie der Name schon sagt, steht die gesellschaftliche und religiöse Gemeinde im Vordergrund.
Die Synagoge ist daher nicht nur das Gebetshaus der Juden, sie ist ein Gemeindezentrum. Hier gibt es unter anderem Büros, einen Raum für Gottesdienste, eine Bücherei, Garderoben und ein Jugendzentrum. Außerdem gibt es eine Küche und ein Klassenzimmer, da die Kinder ab ihrem 3. Lebensjahr dort unterrichtet werden. Ab dem 13. Lebensjahr feiern die Jungen ihre Bar Mitzwa und die Mädchen ihre Bat Mitzwa. Diese Zeremonie kann man mit der Kommunion im katholischen Glauben vergleichen. Die Feier spielt eine große Rolle im Judentum, da man nun vollständig in die Gemeinde aufgenommen wird und das erste Mal das Morgengebet sprechen darf.

Was das äußere Erscheinungsbild angeht, gibt es keine spezifischen Vorschriften. Die Architektur ist von Land zu Land verschieden. Im Inneren der Synagoge befinden sich der Thoraschrein, das ewige Licht (Ner tamid), die Menora (siebenarmiger Leuchter) die Chanukkia (achtarmiger Leuchter), ein großer Tisch (Bima) zum Vorlesen aus der Thora, eine Frauenempore oder ein für Frauen abgetrennter Bereich (Mechiza), da Frauen und Männer getrennt sitzen sollen. Außerdem gibt es im Eingangsbereich ein Waschbecken zum Reinigen der Hände des Priesters.

Jede Gemeinde besitzt ein eigenes Gebetshaus, welches gut zu Fuß zu erreichen ist, da am Schabbat, dem heiligen Tag der Juden, jegliche Verkehrsmittel verboten sind. An zwei Wochentagen treffen sich die Juden um 7 Uhr in der Synagoge zum Morgengebet. Mindestens 10 religiöse Männer müssen anwesend sein. Um ihre Ehrfurcht vor Gott zum Ausdruck zu bringen, tragen sie sowohl eine Kopfbedeckung als auch einen Gebetsmantel.

Die Heilige Schrift im Judentum ist der Tanach. Er entspricht dem Alten Testament im Christentum und besteht aus drei Teilen. Der erste Teil wird Thora genannt, was übersetzt „Lehre“ bedeutet. In ihr sind unter anderem die 5 Bücher Mose sowie 365 Verbote und 248 Gebote enthalten. Auf die Thora werden wir später noch etwas genauer eingehen.

Der zweite Teil im Tanach heißt Neviim. Übersetzt heißt dies „Propheten“. In diesem Teil sind die Bücher der Propheten enthalten.

Im dritten und letzten Teil, der Ketuvim (= Schriften), sind die Psalmen, das Buch der Sprichwörter, das Buch Hiob, das Buch Rut, das Buch Kohelet, das Buch Ester, das Buch Daniel, das Buch Nehemia, das Hohelied, die Klagelieder Jeremias und das erste und zweite Buch der Chronik enthalten.

Nun einiges, wie versprochen, zur Thora:

Der spirituelle Kern des Judentums ist die Thora. Man bezeichnet sie auch als Herzstück der Synagoge und sie ist deshalb edel verziert. Die Thora wird im Thoraschrein aufbewahrt. Die Juden glauben, dass die Thora unmittelbar von Gott kommt. Sie wurde von Hand mit einem Federkiel auf ein Pergament, welches von koscheren Tieren stammen muss, geschrieben.

Die Thora muss makellos sein, weshalb der Priester sie nur mit einem Jad berühren darf. Dabei handelt es sich um einen silbernen Stab, an dessen vorderem Ende sich eine kleine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger befindet.

Die Juden glauben, dass die Feiertage, das koschere Leben, die besondere Kleidung, das Heiligtum des Samstages und die Gemeinschaft das Judentum zusammenhalten.

Text: Caroline Kusch, Aurélie Groß, Sarah Vaupel, Lea Brückner  (7d)


Die Synagoge
Derzeit beschäftigen wir uns im Religionsunterricht mit dem Thema Judentum. Ganz besonders mit der Synagoge. Diese ist in den jüdischen Gemeinden für die Gläubigen immer zu Fuß zu erreichen, da sie am Sabbat keine Verkehrsmittel nutzen sollten.

Um 7:00 Uhr treffen sich mindestens zehn Männer zum Morgengebet. Dort sprechen sie immer Glaubensbekenntnis. Anschließend lesen sie aus den 5 Büchern Mose vor, indem sie mit einem Silberfinger über die auf Pergament, per Hand geschriebene Schrift gleiten, die man nicht berühren darf. Sie sind das Herzstück des Judentums und werden im Toraschrein aufbewahrt. Dieser zeigt in Richtung Jerusalem. Außerdem steht vor dem Toraschrein das ewige Licht (Ner Tamid). Es ist ein siebenarmiger Kerzenleuchter. In der Mitte der Synagoge befindet sich der Bima. Er ist ein Tisch zum Vorlesen der Tora. Männer und Frauen sitzen häufig getrennt. Meist haben die Frauen eine eigene Empore. Das Waschbecken am Eingang dient zum rituellen Händewaschen vor der Segnung. Die Kinder werden ab ihrem dritten Lebensjahr in der Synagoge unterrichtet. Dieser Unterricht dient um die Bat/ Bar Mizwa vollziehen zu können. Bei Mädchen ist diese (Bat-Mizwa) mit 12 und bei Jungen (Bar-Mizwa) mit 13. Danach sind sie offizieller Teil der jüdischen Gemeinde. Beim Beten tragen alle den sogenannten Tefillin. In ihm ist die Thorarolle in kleiner Ausführung enthalten. Außerdem tragen sie einen Gebetsriemen, welcher um den linken Arm gewickelt und am Kopf befestigt wird. Es gibt eine bestimmte Wickelweise. Die Heilige Schrift wird Tanach genannt und besteht aus 3 Teilen: Der Tora, dem Neviim und dem Ketuvim. Die Tora besteht wie bereits gesagt aus den 5 Büchern Mose, den 365 Verboten und den 248 Geboten. Der Neviim enthält die Bücher der Propheten und der Ketuvim besteht aus verschiedenen Schriften wie z.B Psalme oder das Buch Hiob. Von außen erkennt man eine Synagoge nicht direkt, da es keine festen Bauvorschriften gibt. Doch ein bestimmtes Merkmal gibt es immer: Der Judenstern (auch Davidstern genannt) thront auf dem Dach jeder Synagoge. Weiterhin muss eine Synagoge relativ groß sein, da sie nicht nur zum Beten dient sondern man kann dort auch seine Freunde treffen, lernen, kochen und vieles mehr. Sie wird auch als „Haus der Zusammenkunft“ bezeichnet. 

Text:  Aleyna Barlas, Carlotta Wallerius, Amelie Nellinger, Greta Welschoff (7d)

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